Kursfahrt nach Trier

Bereits nach wenigen Tagen stand es fest: Wir fahren nach Trier!
Es wurde mit großer Vorfreude geplant, organisiert und gebucht. Schon im Vorfeld wurden Referatsthemen über die verschiedenen Sehenswürdigkeiten verteilt und vor­bereitet. Am Mittwoch morgen war es nun endlich soweit und unser kleiner und fei­ner Lateintrupp von sieben Personen startete, nachdem sich die Mädels bezüglich der Uhrzeit durchgesetzt hatten, mit der Deutschen Bahn um 05.30 Uhr von Minden, über Hamm, Köln und Koblenz nach Trier. Die Zugfahrt dauerte ca. 6,5 Stunden und wur­de genutzt um Referate weiterhin vorzubereiten oder sich mit seinen Schulkollegen auszutauschen. Alle waren sehr auf Trier gespannt, da bereits im Vorfeld Bilder be­gutachtet und Erfahrungsberichte ausgetauscht worden waren. Je näher wir in Rich­tung Trier kamen, desto weniger funktionierte unser Handyempfang, was jedoch gar nicht schlimm war, da Trier von einer traumhaften Landschaft umgeben ist. Von Hü­geln durchzogene Wälder, steile Weinberge, spröde Feldvorsprünge und zahlreiche Bachläufe boten ein faszinierendes Bild, sodass man optisch den Eindruck hatte, man würde sich im Regenwald befinden. Nach dem Mittag kamen wir in Trier an und machten uns zu Fuß auf zur Jugendherberge, die in ca. 25 minütiger Entfernung vom Bahnhof, direkt an der Mosel liegt. Die Zimmer sind mit Doppel- und Einzelbetten, sowie einem eigenen Badezimmer ausgestattet. Besonders beim Frühstück wurde deutlich, das Trier ein kultureller Knotenpunkt ist, denn am Frühstückstisch wurden viele verschiedene Sprachen vereint. Nach einer kurzen Mittagsruhe machten wir uns sofort auf die Innenstadt zu erkunden, dabei liefen wir zunächst einige Meter an der Mosel entlang um die idyllische Landschaft aufzunehmen. In der Innenstadt ange­kommen, trafen wir sofort auf die Porta Nigra, die einen Eingang zu der damalig, von einer Mauer, umgebenden Stadt bildete. Die Innenstadt ist gekennzeichnet von einla­denden Geschäften und einem großen Marktplatz, wo sich das Marktkreuz und der Petrusbrunnen befinden. Am späten Nachmittag trafen wir uns in der Jugendherberge um einen Film über die Gründung und geschichtlichen Ereignisse der Stadt Trier zu gucken. Somit hatte man bereits einen kleinen Einblick auf den nächsten Tag, da wir am Donnerstag diese Sehenswürdigkeiten erkunden und unsere Referate halten woll­ten. Abends gingen wir erneut an der Mosel entlang um uns ein schönes Restaurant auszusuchen und den Abend ausklingen zu lassen, denn schließlich hatten wir für den nächsten Tag viel vor.
Am Donnerstag starteten wir mit einem, für eine Jugendherberge reichhaltigem, Frühstück und machten uns kurze Zeit später auf den Weg zur alten Moselbrücke / Römerbrücke. Diese ist die älteste Brücke Deutschlands, erhält noch Originalpfeiler aus der römischen Zeit und gehört zum Weltkulturerbe. Unser zweiter Anhaltspunkt war die Barbara-Therme, welche in Bruchstücken von außen zu begutachten ist. Die Barbara Therme war zur damaligen Zeit die größte Therme und wurde ausreichend genutzt. Ganz im Gegenteil zur Kaisertherme, die zwar prachtvoll erbaut, jedoch nie in Betrieb genommen wurde. In der Kaisertherme ist ein besonderes Highlight, dass man diese auch unterirdisch betrachtet kann, indem man durch die dunklen Gassen läuft, die früher als Arbeitsweg für die Sklaven gedacht waren. Das nächste Ziel war das Amphitheater, bei dem man von der Größe und dem Ausblick vollkommen über­wältigt ist. In diesem wurden früher Gladiatorenkämpfe ausgetragen, die man heutzu­tage ebenfalls noch als Schauspiel begutachten kann. Auch hier konnte man erneut den Kerker besichtigen, in dem damals Tiere und Menschen gefangen gehalten wur­den. Weiter ging es zum Kurfürstlichen Palais, das als einer der schönsten Rokoko-Paläste bezeichnet wird. Besonders bemerkenswert an diesem Palais sind die detail­reichen Verzierungen und der blumenreiche Vorgarten inklusive Brunnen. Die Kon­stantin-Basilika wurde zu diesem Zeitpunkt gerade renoviert, jedoch konnte man trotzdem ihre beachtliche und irgendwie auch bedrückende Höhe begutachten. Diese Kirche wurde für Kaiser Konstantin erbaut, der der erste Kaiser war, der sich für das Christentum eingesetzt hatte. Eine Straße weiter befindet sich der Dom , der ebenfalls eine beachtliche Größe aufweist. Im Inneren sind zahlreiche goldene Verzierungen und hinter einer Glastür konnte man den „Goldenen Rock“ erahnen. Außerhalb konn­ten wir vor dem Dom mit unseren Lateinkenntnissen glänzen, indem wir einen einge­meißelten Schriftzug übersetzen konnten.
Zurück auf dem Marktplatz, gönnten wir uns nun endlich eine kleine Verschnaufpau­se. Anschließend hatten wir noch die Möglichkeit, Triers Innenstadt ein wenig zu er­kunden, bevor er zum Abendessen wieder Richtung Mosel ging. 20 km und sieben Stunden später erreichten wir zwar erschöpft, aber glücklich die Jugendherberge. An diesem Abend trugen uns unsere Füße nur noch in das leckere Restaurant vom Vor­abend um dort noch ein paar schöne Stunden zu verbringen. Leider wurden wir auf unserem Rückweg zur Jugendherberge von einem extremen Regenschauer heimge­sucht, aber auch das konnte uns heute nichts mehr anhaben, schließlich haben wir zwei tolle, erlebnisreiche und interessante Tage in Trier verbracht.
Nun hoffen wir im nächsten Semester auf eine Italienreise.....

(von Janine Haubrok, Foto: Dietmar Hoscheit)